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03.3.2023

15. Parlamentarischer Abend des BDV erneut ein voller Erfolg - Austausch auf höchstem Niveau

Austausch auf höchstem Niveau


Mit Top-Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Verbänden bestritt der Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV) seinen 15. Parlamentarischen Abend in Berlin. Vorsitzender Dr. Helge Lach begrüßte im Herzen der Hauptstadt mehr als 25 Bundestagsabgeordnete aus der Regierungskoalition von SPD, Grünen und FDP sowie der Oppositionsfraktion CDU/CSU, Vertreter der Bundesministerien der Finanzen, für Arbeit und Soziales und Verbraucherschutz sowie der großen Branchenverbände.

Dr. Florian Toncar

Mit Dr. Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, hatte der BDV einen Ehrengast der Extraklasse. Der FDP-Politiker und enge Vertraute von Finanzminister Christian Lindner wirkt an allen Weichenstellungen der deutschen und europäischen Finanzdienstleistungspolitik entscheidend mit. Seine Botschaft an die Vertreter der Branche war eindeutig: „Sie leisten einen wertvollen Beitrag dafür, dass unsere Bürger und Bürgerinnen in Freiheit leben können. Mündig und selbstbestimmt können wir in unserer demokratischen Gesellschaft eine verlässliche Lebensplanung erstellen.“

Mit einer spannenden Themen-Triangel hatte Dr. Lach den Abend eröffnet – die bevorstehende EU-Kleinanlegerstrategie, das BaFin-Markblatt zu Wohlverhaltensregeln und die neue Fokusgruppe Private Altersvorsorge standen im Mittelpunkt seiner Ausführungen. Eine scharfe Absage erteilte der BDV-Chef den Überlegungen der EU-Kommission, in die bevorstehende EU-Kleinanlegerstrategie ein Provisionsverbot aufzunehmen. „Wir sind darüber sehr alarmiert. Wenn Brüssel dies wirklich plant, dann fehlen dort die Detailkenntnisse über die Provision als Existenzgrundlage für eine valide private Altersvorsorge von Millionen von Kunden.“ Den Vermögensberatern im BDV – weitaus größter Vermittlerverband in Deutschland – versprach Dr. Lach einen energischen Einsatz gegen den Bann der Provisionen.

Kritisch setzte sich der BDV-Vorsitzende auch mit dem BaFin-Markblatt auseinander und beklagte „falsche Annahmen“ und einen „unfairen Umgang“. Die Fokussierung von Kostensenkungserfordernissen auf die Abschluss- und Vertriebskosten sei ein Provisionsrichtwert durch die Hintertür. Positiv sieht Dr. Lach die Einsetzung der Fokusgruppe private Altersvorsorge unter Federführung des Finanzministeriums. Mit einem Plädoyer für die Riester-Rente (hier auch eine Reform) und die Stärkung der Privaten Altersvorsorge schloss er seine Ausführungen.

Dr. Helge Lach

Ausdrücklich erinnerte Dr. Lach an dieser Stelle noch einmal an den Motivationskern des Abends – den Austausch zwischen den Praktikern in der Vermögensberaterbranche und der Politik: „Hier treffen sie auf echte Vermögensberater. Nutzen sie die Chance.“

Staatssekretär Toncar nutzte nicht nur die Möglichkeit des persönlichen Gesprächs mit der Spitze des BDV, die in Berlin mit den Geschäftsführern Lutz Heer und Katja Dieffenbach-Rilk sowie dem gesamten Vorstand anwesend war.

Der Spitzenliberale positionierte sich auch in allen drei wichtigen Themenbereichen eindeutig:

  • Ein Provisionsverbot aus Brüssel für ganz Europa hätte schwerwiegende, negative Folgen für einen funktionierenden Markt. „Wir wollen das nicht und plädieren weiterhin für ein Nebeneinander von Provisions- und Honorarberatung“
  • Die Fokusgruppe Private Altersvorsorge werde sich alle Bereiche anschauen und Reformen anstoßen. Die Trennung der drei Säulen bleibe aber erhalten, der Bestand von Riester gesichert und förderfähige Produkte würden weiterhin ganz oben auf der Agenda stehen. Die zehn Milliarden für den geplanten Aktienfonds seien nur der Anfang.
  • Toncar sagte zu, dass die Hinweise aus der Praxis im Rahmen der Konsultation sorgfältig ausgewertet und in die politischen Überlegungen einbezogen würden. Im Rahmen des Merkblatts gehe es nicht um die Schaffung neuer Regulierung, sondern um eine einheitliche Anwendung der bestehenden Gesetze. Dies werde der Maßstab für ein künftiges BaFin-Merkblatt sein.

Mit dieser reichen Themenpalette entließen die Hauptredner ihre Gäste in den Räumen der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in den Abend. Alle nutzten anschließend die Möglichkeit zum Dialog. Mit großer Freude registrierte die BDV-Geschäftsführung, dass der Parlamentarische Beirat des BDV fast vollständig anwesend war – und überparteilich. In intensiven Gesprächen standen Antje Tillmann (CDU), Max Straubinger (CSU), Anja Schulz (FDP), Stefan Schmidt und Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (beide Bündnis90/Die Grünen) und Dr. Tanja Machalet (SPD). Mit dabei auch zahlreiche Mitglieder der für die Arbeit der Vermögensberaterinnen und Vermögensberater relevanten Ausschüsse des Deutschen Bundestages.

Auch die anwesenden Vorstände der Fördermitglieder des BDV informierten sich aus erster Hand über die politische Agenda in den Ministerien und im Kanzleramt, Vorstandsmitglied Dr. Volker Kreuziger von der Badenia und Jens Bönisch von der Advocard nutzten ihre Premieren für direkten Dialog. Gero Schomann von der DWS und Uli Rothaufe von der Generali Deutschland nahmen wertvolle Informationen aus dem Herzen des politischen Berlin mit nach Hause. Vorsitzender Dr. Lach und die BDV-Geschäftsführung freuten sich jedoch besonders, dass so viele Vermögensberater des Verbandes wieder einen First-Class-Einblick aus Berlin mitnahmen beziehungsweise ihre reichhaltigen Erfahrungen platzieren konnten. Stellvertretend hier das Resümee der stellvertretenden BDV-Vorsitzenden Gerlinde Wagner: „Das war wieder ein toller Abend mit wesentlichen Eindrücken für unsere tägliche Arbeit.“

v.l.n.r.: Dr Helge Lach, Thorsten Rolf, Florian Chiron, Gerlinde Wagner, Dr. Florian Toncar, Stephan Schindler, Tim Wolff, Dirk Courté, Aleksandar Mitov